Methodische Schwerpunkte
und theoretische Grundlagen meiner Arbeit
Lösungsorientierte Kurzzeittherapie
Der Ansatz wurde von Steve De Shazer und Insoo Kim Berg entwickelt und stützt sich auf Erkenntnisse von Ludwig Wittgenstein und Milton Erickson. Das Besondere ist der Fokus auf das unmittelbar Machbare. Statt die Probleme bis ins kleinste Detail zu analysieren, wird geschaut, welche kleine Veränderung zu einer ersten Entlastung führen kann. Schritt für Schritt führen viele kleine Entlastungen dann zur großen Erleichterung.
Transaktionsanalyse
Hier handelt es sich um einen Ansatz nach Eric Berne, der genau beobachtet, wie Menschen miteinander umgehen, welche "Transaktionen" zwischen ihnen stattfinden. Der Ansatz kennt fünf Ich-Zustände, aus denen heraus interagiert wird. Alle haben in bestimmten Situationen ihre Stärke und ihren Sinn, alle können jedoch Schwierigkeiten verursachen, wenn sie im unpassenden Moment zum Vorschein kommen. Besonders trickreich wird das dadurch, dass die Ich-Zustände unserer Mitmenschen uns unbewusst in komplementäre Zustände drängen oder locken können. Die sind aber möglicherweise gar nicht zu unserem Besten. Durch Bewusstmachen der Zustände und Abläufe erwirbt man sich mehr und v.a. nützlichere Handlungs- oder Reaktionsmöglichkeiten.
Systemische Beratung
Dieser Ansatz hat in den letzten Jahren einen ungeheuren Aufschwung erlebt. Die Systematische Beratung ist dahingehend besonders, dass der Fokus auf dem Beziehungsgeflecht statt auf den innenpsychischen Zuständen einzelner liegt. Ausgangspunkt des Systematischen Ansatzes ist die Beobachtung, dass in Gruppen immer wieder die gleichen, für diese Gruppe typischen Probleme auftauchen, auch wenn einzelne Mitglieder ausgetauscht werden. Es gibt also etwas jenseits der individuellen Psyche, was das Verhalten des Einzelnen bestimmt. Über dieses Etwas - den "Beziehungen im System" - führt der systemische Ansatz zu den nötigen Veränderungen.
Hypnose
Viele Phantasien ranken sich um diese spezielle Technik. Nüchtern betrachtet ist es einfach eine bestimmte Art zu reden und damit innere Bilder zu erzeugen. Mit diesen inneren Bildern sind allerdings tatsächlich sensationelle Phänomene möglich, die an den Rand des Vorstellbaren gehen. Beispielsweise können Operationen ohne Narkose und trotzdem völlig frei von Schmerzen durchgeführt werden. Auch im Bereich Gewohnheitsveränderung ist mittels innerer Bilder Erstaunliches möglich. Allerdings kommt Hypnose vollständig ohne "spezielle Kräfte", Magie und dergleichen aus. Die Phänomene sind gut erforscht, an manchen Stellen fehlt das Verständnis der präzisen Wirkwege. Das steht einer sicheren Anwendung aber nicht im Wege. Die Menschheit weiß erst seit etwa hundert Jahren, was chemisch bei der Verbrennung von Holz geschieht, nutzt Feuer aber seit Jahrtausenden erfolgreich und sicher. Unter professionellen Hypnotherapeuten gibt es eine gewissen Abneigung gegen Show-Hypnose. Das hat mit den genannten Unklarheiten zu tun. Im Bilde gesprochen: Bei uns wird nicht gezündelt, hier wird ordentlich und sicher gearbeitet!
Kognitives Umstrukturieren
Das ist ein Element aus der kognitiven Verhaltenstherapie mit dem ungünstige Vorstellungen verändert werden können zu nützlicheren. Z.B. "Ich darf nicht 'nein' sagen" zu "Ich darf mich jederzeit gegen alles abgrenzen, was mir nicht gut tut". Weil es mit dem einfachen Dahersagen des neuen Satzes i.d.R. nicht getan ist, gibt es ein mehrschrittiges Verfahren, mit dessen Hilfe man bei einem solchen hilfreichen Satz ankommt, der schließlich zur neuen Überzeugung wird. Ein zentrales Element ist dabei der "Sokratische Dialog". Darüber wird deutlich, was der bisherigen Vorstellung fehlt und wie die neue, gesündere Vorstellung logischerweise aussehen muss. Weil man sich diese neue Überzeugung mithilfe des Psychologen selbst erarbeitet, überzeugt man sich letztlich selbst. Das ist immer viel wirksamer, als wenn man"von aussen" überzeugt werden soll.
Psychodrama
Diese Methode geht auf Jacob Levy Moreno zurück. Dabei geht es darum, innere seelische Vorgänge spielerisch sichtbar zu machen. Zentral ist nicht das Gespräch, sondern das Handeln. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass Menschen weniger durch sprechen sondern hauptsächlich durch handeln lernen. Bei Kindern kann man das besonders gut beobachten, aber auch für Erwachsene trifft das zu. Psychodrama macht sich das für psychische Lernerfahrungen zu nutze.
Verfahren auf Basis der PSI-Theorie nach J. Kuhl und M. Storch
Seit Jeher, kennt man vier Grundtypen menschlichen Verhaltens. Vielleicht sind Ihnen die "vier Temperamente" ein Begriff, oder die vier "Grundformen der Angst" nach Fritz Riemann. Manche kennen auch die vier DISG-Persönlichkeitstypen oder den "Vier-Farben-Menschen" und viele ähnliche Ansätze.
Die Theorie der Persönlichkeits-System-Interaktion, kurz PSI-Theorie, kann nicht nur erklären, woher diese vier kommen, sondern auch, wie die Ausprägungen zusammenhängen und wie man sie regulieren, ausgleichen und gezielt aktivieren kann. Sie ist daher für die Persönlichkeitsentwicklung ungeheuer hilfreich.
Arbeit mit Ego-States und Innerem Team
Friedemann Schulz von Thun und Woltemade Hartman haben jeweils Ansätze entwickelt, die es erlauben Konfuse Situationen zügig und nachhaltig zu klären. Während die Ego-State-Arbeit nach Hartman aus der Trauma-Therapie kommt, steht bei Schulz von Thun die Kommunikation im Vordergrund. Ich fasse die unterschiedlichen Ansätze hier zusammen, weil beide mit der Vorstellung eigenständiger innerer "Mitspieler" operieren.